Am 5. August 1994 hatte ich zum erstenmal Frau Traudl Schmitt getroffen. Und zwar ich kannte sie nicht und hatte nie gedacht, dass es davon eine sehr lange Beziehung entstehen könnte. Ich war als Pfarrstellvertreter in St Gallus, Wurmlingen, tätig. Mein Vertrag mit der Diözese Rottenburg war für zwei Monate gültig, d.h. Anfang August bis Ende September 1994. Die Vorbereitung ging sehr gut bis am 25. Juli. An diesem Tag wurde meine Schwester Anne-Louise in Kongo verstorben. So hatte ich entschlossen, für sie in jedem Gottesdienst zu beten. Am folgenden Freitag hatte ich Krankenbesuch und Krankenkommunion. Es gab etwa 10 Senioren an der Liste zu betreuen. So bin ich zur Goethestrasse mit einem Fahrrad gefahren, und sollte ich Frau Pia, 99, besuchen und ihr Kommunion austeilen. Traudl war dabei, hat mich sehr gut empfangen, sie hatte mir ein Getränk angeboten. Das war sehr nett von ihr, da sie die einzige die mir ein Wasser eingeschenkt hat. Die anderen waren gerade höfflich, mehr nicht. Daher ist alles entstanden. Ich sollte erfahren, dass sie ihren Mann im Januar 94 unerwartet verloren hatte. So könnte sie verstehen und mitfühlen, wie es mir ging, nachdem ich meine Schwester verloren hatte. Sie hatte mir die Tür ihres Hauses geöffnet. Die Zeit ist schnell vergangen. Schon 30 Jahre. Jetzt bin ich in Rente, sie lebt seit 20 Jahren in der Herrengasse. Die Zeit geht weiter und unsere Freundschaft lebt noch. Bis heute, sind wir immer in Kontakt, telefonieren miteinander immer wieder und ab und zu. Heute haben wir uns gegenseitig dankbar am Telefon daran erinnert. Es war doch einmal.
Ehre dem Herrn Gott. Amen.
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