3 févr. 2022

Bischof Marx und Zölibat

Durch Frau Schmitt erhalten:

"Es gibt im Interview einige seltsam verrutsche Passagen. Marx sagt: »Bei manchen Priestern wäre es besser, sie wären verheiratet.« Im Zusammenhang mit den massenhaften Fällen von sexuellem Missbrauch in der katholischen Kirche wirkt dieser Satz irritierend. Soll der Zölibat als Entschuldigung dienen, dass einige Priester ihren Schutzbefohlenen grausame Gewalt angetan haben? Doch Marx konkretisiert: Für einige Priester wäre nicht nur aus sexuellen Gründen besser, verheiratet zu sein, »sondern weil es für ihr Leben besser wäre und sie nicht einsam wären«.

Auf die Frage, ob er einen Zusammenhang zwischen dem Zölibat und dem Kindesmissbrauch sehe, antwortete Marx, pauschal könne man das nicht sagen. »Aber diese Lebensform und dieses Männerbündische ziehen auch Leute an, die nicht geeignet sind, die sexuell unreif sind. Und Sexualität gehört eben zum Menschen dazu, das geht auch nie vorüber.« Die katholische Sexualmoral habe »viele Verklemmungen erzeugt«.

Die Präsidentin des Zentralkomitees der deutschen Katholiken, Irme Stetter-Karp, stellte sich heute hinter Marx‘ Forderung, machte aber einen noch etwas verdatterten Eindruck. »Es gibt sicherlich weiter auch einen Wert eines zölibatären Lebens«, sagte sie im Deutschlandfunk. Die Hürden für die Weltkirche seien hoch.

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