12 févr. 2013

Was sagst Du zu dem Rücktritt?


(Source: www.vatican.va)

"Lieber Claver,
was sagst du zu dem Rücktritt?
Ich denke, es ist gut so. Er hat nicht mehr die Kraft, insbesondere die aktuellen Probleme der Kirche aktiv anzugehen. Die Menschen fühlen sich auch unverstanden von der Kirche; sie ist ihnen sehr fern.
In Deutschland gibt es fast nichts anderes zu hören, im Fernsehen und im Radio." Etc.
TS (Email vom 11. Februar 2013)
Liebe TS,
ich danke Dir sehr herzlich. Wie jeder Mensch habe ich zu diesem Rücktritt einige Gedanken, die mir eingefallen sind.
1. Die Überraschung is gross für alle inner- und ausserhalb der Kirche: So was gab es doch noch nie oder seltsam in der kirchlichen Geschichte! Ich habe schon meinen ersten Eindruck auf meinem Blog geschrieben. Er  bleibt sogar der einzige Papst, den ich je die Ehre und die Gelegenheit gehabt hatte, vor seinem Amt zu begegnen.
 2. Gesundheitliche Gründe. Das ist der offizielle Grund. Er wird bald 86 sein. In diesem Alter ist der Geist nicht mehr so klar wie früher. Das Gedächtnis geht langsam weg, die anderen körperlichen "Fahigkeiten" verschwinden. Wie es öfters in solchen Fallen geschieht, fühlt sich der Mensch nicht mehr so wohl; er bleibt am Amt aber sein Geist ist mehr dabei. Deshalb halte ich diese Entscheidung für sehr vernünftig, mutig, demütig and respektvoll.
  3. Zum päpstlichen Amt von Benedikt dem XVI. Sein Pontifikat war sehr schwierig. Vom Anfang an wurde er durch viele Kritiken empfangen. Seine Vergangenheit in der Nazi-Jugendzeit und seine strengen Positionen wurden sehr negativ beurteilt. Er wurde als ein Ultra-Konservative bezeichnet. Er hatte Jude und Muslime gegen sich wegen seiner theologischen Betrachtungen. Als Nachfolger vom Johannes Paulus dem II. hat er nicht wirklich ausgestrahlt. Kein Charisma. Ein Theolog ist er geblieben, während die ganze Welt einen Papst erwartete. Es ist ihm nicht gelungen, die Kirche hinter sich zu einigen. Viele Katholiken in seiner eigenen Heimat sind aus der Kirche ausgetreten, weil er zu heutigen Probleme mit uralten Dogmen geantwortet hat. Dazu noch der Skandal von Kindermissbrauch, der der Kirche so viel Harm getan hat. Und das Problem der durch den Haushofmeister verschwundenen Dokumente. Viele Probleme und Brennpunkte, die der alte Mann nicht mehr beherrschen konnte. Unter viele Kontroversen und Schanden hat er viel gelitten.
 4. Ein Beispeil. Von mir gesehen war seine offene Beziehung zum amerikanischen President George Bush Jr ein klare Fehler. Natürlich hat er das Recht, Freunde zu haben; aber in seiner Position sollte er daraus auch Konsequenzen ziehen.  President Bush hatte dem Johannes Paulus II. nicht zugehört, und taub und sturr den Krieg in Irak geführt. Benedikt II. hatte im gegenteil den Bush mit einem symphonischen Konzert in der Capella Sixtina geehrt. Der Amerikaner hat dem Benedikt eine hervoragende Geburtstagsfeier in seinem Texanischen Ranch geschenkt.
 5. Das Ungesagte. Die vatikanischen Kulissen sind in diesem überaschenden Entscheidung des Papstes nicht zu beseitigen. Innere vatikanische Intrigen können sogar überwiegend gewesen sein. Wie viele andere Menschen bin ich davon überzeugt. Ich habe genug in Rom gelebt und mit dem Vatikan gearbeitet, um eine solche Meinung zu vertreten. Man kann ihn lieben oder nicht, dieser überraschende Rücktritt verursacht ein paar Gedanken, die nicht gesagt wurden.

Wer wird der nächste sein? Ein Italiener, vielleicht auch nicht. Mal sehen!
Pfüati

C

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